Das Minguet Quartett hat sich durch die kluge Kombination von klassischer und zeitgenössischer Musik einen Namen gemacht und begeistert mit seinen gleichermaßen populären wie anspruchsvollen Programmen ein breites Publikum. Dies ist 2023 anlässlich des 100. Geburtstages von György Ligeti ebenso gelungen wie 2024 zum 150. von Arnold Schönberg und zum 100. von Luigi Nono.
Als Kulturschaffende in NRW ist es den Musikern des Minguet Quartetts ein Herzensanliegen, den großen Komponisten und Sohn des Landes Hans Werner Henze (geboren am 1. Juli 1926 in Gütersloh) 2026 in besonderer Weise zu ehren. Um ein breites Publikum für Henzes Musik zu begeistern und allen Bedürfnissen gerecht zu werden, möchte das Ensemble zwei Programme anbieten, die sein großes Schaffen von verschiedenen Seiten beleuchten.
Programm I: Spurensuche (Collage)
J. S. Bach: Die Kunst der Fuge – Contrapuncti 1 & 4
Arnold Schönberg: Scherzo für Streichquartett (F-Dur) (1897)
J. S. Bach: Die Kunst der Fuge – Contrapunctus 6
Igor Strawinsky: Drei Stücke für Streichquartett (1914)
J. S. Bach: Die Kunst der Fuge – Contrapunctus 9
Hans Werner Henze: 2. Streichquartett (1952)
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Johannes Brahms: Streichquartett op. 51 Nr. 1
Mit dem Programm „Spurensuche“ begibt sich das Minguet Quartett in die Rolle des jungen Hans Werner Henze, der mit Staunen und unbändiger Neugier, jedoch auch unter teils schwierigen Bedingungen die Musik vergangener Jahrhunderte aufgesogen und intensiv studiert hat, um daraus im Laufe der Jahre seinen ureigenen und unverkennbaren Stil zu entwickeln. Insbesondere Bach und Brahms zählen zu seinen großen Vorbildern. Die Kompositionstechnik der Zwölftonmusik Arnold Schönbergs, die sich der Student Henze selbst beigebracht hat, sowie die neuartige Polytonalität und ausgeprägte Rhythmik Igor Strawinskys wurden zu seinem Lebenselixier.
Programm II: Meister der Oper
W. A. Mozart: Streichquartett KV 421
Hans Werner Henze: 3. Streichquartett (1975 - 1976)
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L. v. Beethoven: Streichquartett op. 131
Das Programm "Meister der Oper" vereint Streichquartette von Mozart, Henze und Beethoven - alle drei Komponisten haben Bahnbrechendes sowohl im Genre Oper wie im Bereich der Gattung Streichquartett vollbracht. Die bewusst gewählte Nähe zu den beiden berühmten Klassikern symbolisiert Henzes ebenbürtigen und bedeutenden Stellenwert für die Musik der Moderne.
„Jeder Mensch sollte die Möglichkeit haben, mit der Musik vertraut zu werden wie mit sich selbst und seiner Sprache – als eine Möglichkeit, das Individuum zu bewaffnen, damit es sich selber davor zu bewahren lernt, kaputtgemacht, nivelliert zu werden von der faschistischen Walze, die da über uns hinwegzugehen droht.”Hans Werner Henze
Foto: Irène Zandel