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Julia Hülsmann Trio

Julia Hülsmann und ihr Trio sind aus dem deutschen Jazz nicht wegzudenken: Seit nunmehr 17 Jahren gibt es diese Formation, und sie hat Eindrücke hinterlassen. Und den zeitgenössischen Jazz dieses Landes geprägt. Die enorme Bandbreite des Trios um die Pianistin, Marc Muellbauer (Bass) und Heinrich Köbberling (Drums) ist beeindruckend, und dennoch ist sein Stil unverkennbar: essentiell, verdichtet und dabei herrlich offen.

Nach dem großen Erfolg von „The End Of A Summer“ veröffentlichte das Trio drei Jahre später die nächste CD: „Imprint“ (ECM, 2011) manifestiert den Charakter des Trios und zeigt eine große Intensität und Deutlichkeit. Die Töne singen und sitzen, genau so und nicht anders; und die Musik ist auf ihre Essenz entspannt, ohne auf intensive und treibende Grooves zu verzichten. Mit ihrem sechsten ECM-Album „Sooner And Later“, veröffentlicht im Februar 2017, kehrt Julia Hülsmann nach zwischenzeitlichen Veröffentlichungen mit ihrem Quartett und Quintett zum Trio-Format zurück. Doch Julia Hülsmann weist darauf hin, dass ihre beiden langjährigen Partner im Trio in die meisten dieser Aktivitäten eingebunden waren. Zudem unternahm das Julia Hülsmann Trio zwischendrin immer wieder weite Reisen – etwa in die USA, nach Kanada, Peru, Zentralasien und China. „Da hat sich bei uns etwas verändert. Auf Reisen gewinnt man ja ohnehin häufig neue Perspektiven, und auch unter langjährigen Vertrauten erlebt man sich gegenseitig nochmal anders. Das hat uns geholfen, musikalisch nochmal auf eine neue Ebene zu kommen.“

„Sooner And Later“ wurde im September 2016 im Rainbow Studio in Oslo aufgenommen und von Manfred Eicher produziert.

Julia Hülsmann begann im Alter von elf Jahren mit dem Klavierspiel und formierte mit 16 Jahren ihre erste Band. 1991 zog sie nach Berlin, wo sie im Bundesjugendjazzorchester unter Peter Herbolzheimer spielte. Nach ihrem Studienabschluss an der Hochschule der Künste Berlin gründete sie 1996 das Julia Hülsmann Trio. Seit vielen Jahren arbeitet sie mit Worten und spürt in Zusammenarbeit mit Sängern wie Rebekka Bakken oder Roger Cicero die darin verborgene Musik auf. Julia Hülsmann ist vielseitig engagiert und war 2014 „Improviser in Residence“ in Moers.

Bassist Marc Muellbauer leitet seine eigene neunköpfige Band Kaleidoscope und hat ein eigenes Trio. Sein musikalischer Background reicht von Neuer Musik bis zum argentinischen Tango, er ist außerdem in einer Reihe von weiteren Jazzbands als Sideman aktiv, darunter das Lisbeth Quartett und das Uli Kempdendorff Quartett. Muellbauer lehrt Kontrabass am Jazz-Institut Berlin.

Schlagzeuger Heinrich Köbberling hat mit Aki Takase, Ernie Watts, Anat Fort, Richie Beirach und vielen anderen gearbeitet und ist auf rund 50 Jazzaufnahmen zu hören. Auf seinem eigenen Album „Pieces“ (1997) begleiteten ihn unter anderem Marc Johnson und Ben Monder. Köbberling lehrt Schlagzeug an der Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig.

Pressestimmen
„Julia Hülsmann ist als Pianistin und Komponistin eine Lyrikerin. Sie sucht die knappe Form mit langem Nachhall, nicht die große erzählerische Geste. Dabei scheut sie jede Art von Tiefenschwindel. Vor Popsongs schreckt sie keineswegs zurück, auf ihrer jüngsten CD interpretiert sie neben sechs eigenen und drei Titeln ihrer Partner auch einen solchen, Seals Kiss From A Rose. Er klingt wie von ihr erfunden – und ihre Originale klingen wie Standards. (…) Atem, Raum, Sparsamkeit sind überhaupt Stichworte für ihre Musik. Durchsichtigkeit der Interaktion im Kollektiv. (…) Hülsmann lässt sich von Gefühlen nicht um den Verstand bringen, aber sie lässt sie zu, sozusagen als Korrektiv ihres Hangs zum transparenten Konstruktivismus. Gefühle, zuweilen auch melancholisch eingedunkelte. Nicht: Sentimentalitäten.“ (Peter Rüedi, „Die Zeit“)

Foto: Arne Reimer

Beteiligte Städte

  • Hamm
  • Kempen

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