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„Jenseits des Echos - Ein ukrainisches Tagebuch“ Westfälisches Landestheater Castrop-Rauxel

ZUM STÜCK
Mit der Invasion in die Ukraine hat die russische Regierung unter Präsident Wladimir Putin einen Krieg in Europa eskalieren lassen, der unermessliches Leid zu den Menschen bringt. Dem Horror des täglichen Bombardements, den willkürlichen Ermordungen von Zivilist*innen, den Vergewaltigungen, der Folter und der hemmungslosen Zerstörung sind die Menschen schutzlos ausgeliefert.

Charkiw, mit 1,5 Millionen Menschen die zweitgrößte Stadt der Ukraine, liegt im Nordosten des Landes nur knapp 40 Kilometer von der russischen Grenze entfernt. In der Nähe dieser Stadt lebt Olesia Iavorska mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern, die drei und acht Jahre alt sind. Als der Krieg ausbricht, bleibt die Familie zunächst dort. Nach zehn Tagen des Grauens, den ständigen Aufenthalten im Schutzkeller, dem angstvollen Lauschen auf die heranfliegenden Bomben, ist die Lebensgefahr so groß, dass ihr nichts anderes übrig bleibt, als mit den Kindern zu fliehen. Ihren Mann muss sie zurücklassen. Sie macht sich auf den Weg quer durchs Land, Dnipropetrovsk, Kirowohrad, Iwano-Frankiwsk, Lwiw … verfolgt von den brutalen Bombardements der russischen Armee, den sich permanent verschlechternden Nachrichten aus Charkiw, begleitet von der Hilflosigkeit der Kinder.

Die Kriegstage in Charkiw und die Tage der Flucht hat Olesia Iavorska in ihrem Tagebuch dokumentiert. Dazu hat sie offizielle Nachrichten gesammelt, Chatverläufe mit Freund*innen in der Ukraine und in Russland, Berichte der Erlebnisse anderer Menschen, denen sie begegnet ist. Es ist das Zeugnis eines Vernichtungskrieges in Europa im Jahr 2022, geradezu unbegreiflich authentisch, überwältigend in der Tragik und Emotionalität. Aber es ist auch eine Geschichte des Widerstands und des unbändigen Willens, sich nicht zu beugen.

Foto: Wolfgang Wirringa und Mirka Ritter © Volker Beushausen

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