Kultursekretariat NRW Gütersloh

„Der Reichsbürger“ Theater Münster

Fake, Lügen, Verschwörungstheorien, Paralleluniversen, Manipulation und Propaganda haben in der Politik und in den Medien im 21. Jahrhundert Konjunktur, und das nicht erst seit sich auch Präsidenten von westlichen Nationen diesen Methoden bedienen. „Der Wahnsinn hat Methode“ heißt es in Shakespeares Hamlet. Wie kommt es, dass Menschen die Wirklichkeit vollkommen ignorieren und sich in ein Paralleluniversum zurückziehen? Was treibt sie an, die politische und historische Realität vollkommen zu verdrehen? Sind es harmlose Verirrte, die ihre Wohnung oder ihr Haus und Grundstück zum unabhängigen Territorium erklären? Oder Utopisten, die Unabhängigkeitsphantasien radikal ausleben? Verrückte Wutbürger, die sich von Staat und öffentlichen Institutionen betrogen und nicht repräsentiert fühlen?

„Sogenannte Reichsbürger sind ein Sammelbecken für Verschwörungstheoretiker, Rechtsextreme, Holocaust-Leugner und Querulanten. Sie lehnen das Grundgesetz ab und tun so, als bestehe das Deutsche Reich fort. Reichsbürger werden vom Verfassungsschutz beobachtet“, heißt es in einer Stellungnahme des Nordrheinwestfälischen Innenministeriums. Seit ein „Reichsbürger“ im vergangenen Jahr in Bayern mit einer Waffe auf einen Polizisten geschossen hat, sind sie in den Fokus der Medien gerückt. Bis zu 12.000 „Reichsbürger“ soll es in Deutschland geben …

Konstantin Küspert, aktuell mit dem Publikumspreis der Mühlheimer Theatertage für sein Stück „Europa verteidigen“ ausgezeichnet, ist einer der avanciertesten Vertreter eines neuen politischen Theaters in Deutschland. Seine Texte kreisen um Fremdenfeindlichkeit, um die Wertegemeinschaft Europa und andere drängende politische Themen. Gemeinsam mit Annalena Küspert, zuletzt am Badischen Staatstheater Karlsruhe als Dramaturgin und stellvertretende Leiterin des Jungen Staatstheaters tätig, nähert er sich in einer Auftragsarbeit für das Schauspiel Münster unter dem Arbeitstitel „Der Reichsbürger“ diesem irritierenden gesellschaftlichen Phänomen.

Foto: Oliver Berg

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