Mit einer digitalen Wanderroute wird das Stadtgebiet von Arnsberg umwandert.
Die kommunale Gebietsreform der 1970er Jahre ließ den Wald nicht unberührt: Jedes Stück unberührte Natur ist auch ein Flurstück, jedes Flurstück in NRW Teil einer Gemeinde. Mitten im Wald ist in der Stadt.
Die Wanderung der Künstlerin Theresa Kampmeier erforscht, wie sich diese Reform in Form von wahrgenommenen, strukturell konstruierten und physischen Grenzen realisiert und sich sowohl auf den Naturraum als auch auf menschliche Gemeinschaften auswirkt. Sie befasst sich mit der ehemaligen und neuen topographischen Grenze Arnsbergs und erschafft in der App „Komoot“ eine Wanderroute, die sie mit künstlerischen Inhalten und Informationen spickt, und schafft damit eine zusammenhängende Erzählung, die Licht auf Fragen von Trennung und Zugehörigkeit wirft und von Besuchenden am eigenen Leib erfahrbar ist.
Die Arbeit spielt mit der Widersprüchlichkeit der menschlichen Sehnsucht nach unberührter Natur bei gleichzeitigem Bedürfnis nach der Vermessung der Welt. Das Werk wird interaktiv und vielstimmig sein, denn Nutzer*innen können selbst Orte auf der Karte kennzeichnen und Bilder dazu hochladen. Der Prozess der Auseinandersetzung bleibt nach der Erforschung durch die Künstlerin lebendig.
Foto: GK 52 - Karte 1: Kreis Karte - Kreis Arnsberg: hier: Vorstellungen zur Neugliederung Arnsberg, 1969. Bild: Kreisarchiv des Hochsauerlandkreises