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  • Eine Gesprächssituation, bei der man einen älteren Herren von hinten sieht, vor ihm steht ein Mirkofon. Im gegenüber sitzt eine Person in Atemschutzmaske mit Papieren vor sich ausgebreitet.
  • Ein rotes Plakat mit der Aufschrift "Bürgerhausgeschichten. Erinnerung an das historische Bürgerhaus Langenberg in sechs digitalen (Hör-)Stationen. Station 1: Der große Saal". Darunter befindet sich ein QR-Code. Rechts vom Plakat ist eine Acryl-Halterung mit Flyern zum Projekt aufgehangen.
  • Eine Person vor einem grünen Metaltor scannt mit einem Smartphone einen QR-Code von einem roten Plakat mit der Überschrift "Bürgerhausgeschichten".
  • Zwei Personen mit Atemschutzmasken stehen vor einem grünen Tor und zeigen mit einem Smartphone und einem roten Pfeil auf ein rotes Plakat, auf dem ein QR-Code zu sehen ist.

erinnern – sprechen – hören
Langenberger geben dem Bürgerhaus ihre Stimme

Das #nrwzeigtkultur-Projekt in Velbert

 

Das Bürgerhaus Langenberg ist mit Geschichten aus der Vergangenheit zu neuem Leben erwacht. Sechs digitale Hörstationen – verteilt um das ganze Gebäude – lassen sich per QR-Code rund um die Uhr abspielen. Sie geben Einblicke in die Erinnerungen von Langenberger Zeitzeug*innen. Die Themen sind dabei vielfältig: Es geht um den Vorplatz, den Kleinen und Großen Saal und ums Bürgerhaus als Lazarett, Kino und Turnhalle.

 

Doch wie kam es überhaupt zu dieser Projektidee? Bei den Führungen, die eine Kunsthistorikerin in und um das Bürgerhaus Langenberg regelmäßig abhielt, berichteten immer mal wieder Teilnehmende persönliche Erlebnisse, die sie in ihrer Kindheit und Jugend an diesem Ort gemacht hatten. Sie waren entweder in der Nähe des Bürgerhauses aufgewachsen und hatten in der Umgebung gespielt oder dort ihren ersten Kino- oder Tanzabend erlebt. Dabei wurde immer wieder deutlich, dass das Bürgerhaus über Geschichten und Anekdoten mit den Biografien und dem Leben der Langenberger Einwohnerinnen und Einwohner verknüpft ist.

„Viele identifizieren sich mit dem monumentalen, schlossartigen Steingebäude, das zwischen unseren bergischen Fachwerk- und Schieferhäusern steht“, betont Tanja Meurers von den Velberter Kulturloewen. Für Teilnehmer Hans-Peter Kleinkauf ist dieses Projekt „eine Würdigung für dieses großartige Gebäude, das eigentlich ja eine Institution für Langenberg darstellt.“

Bereits im Sommer 2020 hatte sich das Team der Velberter Kulturloewen auf die Suche nach Zeitzeuginnen und Zeitzeugen gemacht und über die Presse einen Aufruf gestartet. Vorwiegend älteres Publikum erklärte sich für persönliche Interviews bereit. „Dank der Förderung durch das Kultursekretariat NRW Gütersloh im Rahmen des Projektaufrufs #nrwzeigtkultur und einer Förderung des NRW-Kultur- und Wissenschaftsministeriums kam es zu einer Zusammenarbeit mit einer versierten Autorin und Dramaturgin sowie einem professionellen Tontechniker“, betont Anja Franzel, künstlerische Leiterin der Velberter Kulturloewen. So führte die Autorin und Dramaturgin Dorle Trachternach im Oktober mit 13 Personen Interviews, teilweise telefonisch, aber auch live im Bürgerhaus unter Einhaltung der Corona-Hygieneauflagen. Sie verfasste aus dem so entstandenen Material Texte.

Da die Geschichten aus den 1940er- und 1970er-Jahren am spannendsten waren, entschied Dorle Trachternach, diese Zeitspanne besonders in den Blick zu nehmen. „Ich habe vor allem darauf geachtet, die O-Töne möglichst wenig zu bearbeiten“, berichtet sie. In einem nächsten Schritt haben die Zeitzeugen diese dann persönlich eingesprochen. „Es war sehr schön und emotional, über meine Erinnerungen zu sprechen. (…) Vor dem Einsprechen war ich sehr nervös, aber das Team war so nett und so konnte ich beruhigt meinen Text sprechen. Das war alles hochspannend für mich und hat mir einen Riesenspaß gemacht. Es macht mich stolz, an diesem Projekt mitwirken zu dürfen“, erinnert sich Gaby Peter an ihre Teilnahme. Sounddesigner Christian Kreymborg übernahm schließlich den Schnitt, unterlegte die Aufnahmen mit atmosphärischen Soundeffekten und komponierte einen extra Jingle für das Projekt.

Das Besondere an den Bürgerhausgeschichten sei die Tatsache, dass hier im öffentlichen Raum ein partizipatives Hörerlebnis geschaffen wurde, bei dem sich die Erzähler*innen sowohl mit ihren Geschichten als auch mit ihren Stimmen eingebracht haben, erklärt Dorle Trachternach. „Das Bürgerhaus ist über seine digitalen Hörstationen lebendig geworden. Die Spaziergänger*innen gelangen einfach über einen QR-Code, der mit dem eigenen Smartphone abgerufen werden kann, zu den Erinnerungen, die sich rund um das Wahrzeichen der Stadt ranken“, so die Autorin und Dramaturgin.

Teilnehmer Hans-Joachim Musall bringt es auf den Punkt: „Das Besondere ist die für mich völlig neue Art der Präsentation eines Themas.“ Sobald es wieder möglich ist, werden auch Führungen im Haus angeboten. Dann könne man die Geschichten gemeinsam anhören und hinterher miteinander ins Gespräch kommen, berichtet Tanja Meuers. Sie kündigt auch Bildsäulen an, die das Projekt mit Fotos, die dazu von privat, dem Stadtarchiv der Stadt Velbert und dem Arbeitskreis Alt-Langenberg zur Verfügung gestellt wurden, untermalen.

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Weitere Informationen:

Berichterstattung der Velberter Kulturlöwen

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