Kultursekretariat NRW Gütersloh - Geschäftsbericht 2022 / 2023

35 Welche Bedeutung der Kultur und kulturellen Angeboten für die Menschen in den Kommunen beigemessen wird, hat Kapitel 4 anhand der Mitgliederbefragung von 2022 beleuchtet. Den Kommunen ist seit jeher daran gelegen, ihren Bürger*innen ein lebenswertes Umfeld zu bieten. Durch die Energiekrise, generelle Kostensteigerungen und sinkende Einnahmen hat sich die Situation für die Kommunen, speziell bezogen auf die kommunalen Haushalte, nun massiv verschlechtert. Diese aktuell sehr angespannte finanzielle Lage in NRWs Kommunen erfordert nun strategische Entscheidungen und Investitionen, mit denen insbesondere die kulturelle Infrastruktur gestärkt werden muss. Der enorm hohe Bedarf an Investitionskosten, um unter Umständen sicherheitsrelevante Baumaßnahmen in Kultureinrichtungen realisieren zu können, legt eine ressortübergreifende Zusammenarbeit der Ministerien nahe. Doch auch abseits von finanziellen Schwierigkeiten steht die Kultur- arbeit in kleineren Städ- ten und im ländlichen Raum vor großen Herausforderungen. Erfreuen sich einige Häuser über mehr Publikum denn je, beklagen andere Städte und Gemeinden seit der Corona-Pandemie einen Rückgang beziehungsweise ein Nicht-Wiederkommen des Publikums. Mit gezielten Befragungen des Publikums, wie zum Beispiel anhand der 2022 durchgeführten Besucher*innenumfrage des gemeinsamen Büros der Landestheater NRW, die 2024 in die zweite Runde geht, werden Besucher*innengruppen, Bedarfe und Publikumsverhalten identifiziert. Die gewonnenen Erkenntnisse dieser und anderer Erhebungen in Förderprogramme und Formate einfließen zu lassen, um unsere Mitgliedsstädte bei der Erarbeitung eines künstlerischen Programms und der Öffnung der Häuser für neue Zielgruppen zu unterstützen, ist uns ein großes Anliegen. Einen wichtigen Schritt in diese Richtung gehen wir bereits mit dem Förderprogramm SPIELRAUM, durch das Bespieltheatern ermöglicht wird, identitätsstiftend wie auch im synergetischen Zusammenspiel mit Kulturakteur*innen aus der professionellen Freien Szene die Basis für kulturell gleichwertige Lebensverhältnisse zu legen und zukunftsorientierte, mitunter hochtransformative Modelle zu explorieren. Erste Gespräche, wie das Programm ab 2026 weitergeführt werden kann, finden bereits statt. Während Risiken von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz, beispielsweise in Fragen des Urheberrechts, noch geprüft werden müssen, sollten die Chancen, die die neuen Technologien bieten, nicht verpasst werden. Innovative Formate bergen das Potenzial, neues, jüngeres Publikum anzusprechen. Die Weiterentwicklung bestehender Programme, wie #nrwzeigtkultur, steht bereits in den Startlöchern. & ZUKUNFTSTHEMEN RESUMEE: HERAUSFORDERUNGEN

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